Coolify im Vergleich: Die Open-Source-PaaS-Alternative zu Heroku, Render & Co.

1. Was ist Coolify?

Coolify ist eine Open-Source-Alternative zu Plattformen wie Heroku, Render oder Railway, die dir erlaubt, eigene Apps, Datenbanken und Services mit einer Art „PaaS auf dem eigenen Server“ zu betreiben.
Es kombiniert die Einfachheit einer Cloud-Deploy-Plattform mit der Kontrolle und Kosteneffizienz eines Self-Hostings.

  • Lizenz: MIT (Open Source)
  • Sprache: Hauptsächlich PHP/Laravel + Docker
  • Installation: Läuft in Docker-Containern, kann auf VPS, Bare-Metal oder in der Cloud installiert werden
  • Ziel: „Deploy & manage like a cloud service, but on your own infrastructure.“

2. Funktionsumfang

Coolify bringt schon „out of the box“ viel mit:

BereichFeatures
DeploymentGitHub/GitLab-Integration, automatisches Deployment bei Push, manuelles Deployment
Unterstützte App-TypenNode.js, PHP, Python, Go, Static Sites, Docker Compose, Datenbanken
DatenbankenPostgreSQL, MySQL/MariaDB, MongoDB, Redis, Meilisearch etc.
Reverse Proxy & SSLAutomatische HTTPS-Zertifikate (Let’s Encrypt), Traefik-basiert
MonitoringCPU/RAM-Auslastung, Logs, Health-Checks
Multi-TenantMehrere Projekte, mehrere Server, Multi-Domain-Support
Self-Hosted CI/CDÄhnlich wie Heroku Buildpacks oder Dockerfile-Deploys
Einfache BedienungWebinterface statt komplexer CLI-Tools

3. Zielgruppe

  • Entwickler, die nicht pro App bei Heroku/Render zahlen wollen
  • Agenturen, die Kundenprojekte günstig und kontrolliert hosten wollen
  • Tech-Startups, die eigene Server (z. B. Hetzner, Contabo) mit Cloud-Komfort nutzen wollen
  • Freelancer, die Docker-Workloads ohne Kubernetes-Komplexität managen wollen

4. Vergleich mit Alternativen

A) Kommerzielle Alternativen

FeatureCoolify (Open Source)HerokuRenderRailway
LizenzkostenKostenlos (außer Serverkosten)Ab ~7 $/Monat pro DynoAb ~7 $/MonatAb ~5 $/Monat
HostingEigenes Hosting (VPS, Bare-Metal, Cloud)Proprietäre CloudProprietäre CloudProprietäre Cloud
OffenheitVoller Zugriff auf Server, Quellcode offenGeschlossene PlattformGeschlossene PlattformGeschlossene Plattform
SkalierungManuell oder per Server-UpgradesAutomatisch skalierbarAutomatisch skalierbarAutomatisch skalierbar
DatenschutzVolle DatenhoheitUS-CloudUS-CloudUS-Cloud
BedienungWeb-UI + APIWeb-UI + CLIWeb-UI + CLIWeb-UI

💡 Hauptunterschied: Bei Coolify zahlst du nur für deinen Server (z. B. Hetzner ab 4 €/Monat) und hast komplette Kontrolle – bei kommerziellen PaaS-Diensten kaufst du „Bequemlichkeit + Skalierung“ gegen wiederkehrende Gebühren und weniger Kontrolle.


B) Andere Open-Source-Alternativen

FeatureCoolifyCapRoverDokkuPorterFlightcontrol (teilweise OSS)
KomplexitätEinfach (Web-UI, keine CLI nötig)Einfach (Web-UI + CLI)CLI-basiert, DevOps-orientiertKubernetes-basiert, komplexerAWS-spezifisch, DevOps-lastig
Reverse Proxy + SSLAutomatisch via TraefikAutomatisch via NginxManuell/Plugin-basiertJa (Ingress)Ja
Mehrere ServerJaEingeschränktEingeschränktJaJa
Git-IntegrationJaJaJaJaJa
Unterstützte AppsVielfältig, inkl. Docker ComposeDocker-AppsBuildpacks/DockerKubernetes-DeploymentsAWS-Deployments
Zielgruppe„Heroku-Feeling ohne Kosten“Hobby- & Semi-ProfisDevOps-ProfisKubernetes-TeamsAWS-Teams

💡 Hauptunterschied:
Coolify ist moderner als Dokku, einfacher als Porter und mächtiger als CapRover, vor allem durch die Multi-Server- und Docker-Compose-Unterstützung. Dafür ist es jünger und noch nicht so battle-tested wie Dokku.


5. Stärken & Schwächen

Stärken

  • Keine Vendor-Lock-ins
  • Volle Datenhoheit
  • Multi-Server & Docker Compose
  • Sehr einfach zu bedienen
  • Gute GitHub/GitLab-Integration
  • Kostenlos, nur Serverkosten

Schwächen

  • Kein automatisches horizontales Autoscaling wie bei Render/Heroku
  • Wartung & Updates liegen in deiner Verantwortung
  • Jüngeres Projekt → kleinere Community als bei älteren OSS-Lösungen
  • Weniger Plugins/Erweiterungen als z. B. CapRover

6. Fazit

Coolify ist so etwas wie „Heroku zum Selbsthosten“ – optimal, wenn du Cloud-Komfort willst, aber Serverkosten selbst steuern und volle Kontrolle behalten möchtest.
Es ist einfacher als Kubernetes-basierte Alternativen und bietet mehr Komfort als die Klassiker wie Dokku.
Kommerzielle PaaS-Dienste punkten zwar mit „Zero Maintenance“, dafür bist du dort oft an höhere Preise und geringere Datenkontrolle gebunden.

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